Technik-Unterricht Sekundarstufe I
In diesem Beitrag gebe ich eine Einführung in das Technische Zeichnen.
- Wozu brauchen wir eine technische Zeichung?
- DIN: die Normung
- Zeichengeräte für technische Zeichnungen
- Blattgrößen
- Der Maßstab
- Linien nach DIN 15
- Beschriftung von Zeichnungen
Lese- und Schreibrichtung - Schriftform
- Schriftgröße
- Das Schriftfeld nach DIN 6771
1. Wozu brauchen wir eine technische Zeichnung?
Wenn wir ein Werkstück anfertigen, so ist es sinnvoll, vorher eine Zeichnung anzufertigen. Denn bevor wir etwas bauen, müssen wir die Konstruktion per Zeichnung planen. Dadurch können wir schon bei der Planung mögliche Fehler erkannen und beseitigen. Außerdem verschwenden wir so bei der Ferigung kein teures Material.
In der arbeitsteiligen Gesellschaft sind Konstruktion und Fertigung voneinander getrennt. Die technische Zeichnung dient dabei als Kommunikationsmittel zwischen Planung und Fertigung. Der Planer (Ingenieur) muss in der Lage sein, Ideen in die Form einer technischen Zeichnung zu bringen. Der Arbeiter in der Fertigung dagegen muss in der Lage sein, die technische Zeichnung richtig zu lesen und nach den Vorgaben exakt zu arbeiten.
2. Die Normung
Die technischen Zeichnungen müssen eindeutig sein und von allen am Produktionsprozess beteiligten verstanden werden. Deshalb gibt es verbindliche Regeln, die Normen. Eine technische Zeichnung besteht aus Linien, Zahlen, Hilfslinien und Symbolen. Formen und Maße von Gegenständen werden also einheitlich dargestellt. Begriffe haben einheitliche Bedeutung.
In Deutschland ist das DIN (Deutsches Institut für Normung e.V.) für die Normungsarbeit zuständig. Das Ergebnis der Normungsarbeit findet in den DIN-Normenblättern seinen Niederschlag.
3. Zeichengeräte für technische Zeichnungen
Für das Anfertigen von Zeichnungen verwendet man:
- Bleistifte mittlerer Härte (HB) oder Feinminenhalter
- Lineal von etwa 300 mm Länge
- Dreieck mit den Winkeln 90°, 45°, 45° (etwa 160 mm lang )
- Dreieck mit den Winkeln 90°, 60°, 30° (etwa 160 mm lang )
- Kreisschablone und einen Zirkel
4. Blattgrößen
Nach DIN 823 haben die Zeichenblätter folgende Bezeichnungen und Größen:
A0: 841 x 1189 A1: 594 x 841 A2: 420 x 594
A3: 297 x 420 A4: 210 x 297 A5: 148 x 210
Am bekanntesten sind wohl die Blattgrößen DIN-A4 für große Schulhefte und DIN-A5 für kleine.
Für die Zeichenfläche wird allseitig ein Rand von 5 mm Breite abgetrennt. In vielen Fällen reicht das Blattformat A4.
5. Der Maßstab
Zeichnungen von Werkstücken in natürlicher Größe haben den Maßstab 1:1. Das heißt: die Zeichnung ist genauso groß wie das Werkstück.
Bei größeren Werkstücken müssen die Zeichnungen verkleinert angefertigt werden. Dafür wählt man, je nach Größe der Werkstücke folgende Maßstäbe nach DIN 823:
Verkleinerungen: M 1:2 ; M 1:10 usw.
Der Maßstab M 1:10 sagt aus, dass 1 mm in der Zeichnung einer natürlichen Länge von 10 mm entspricht.
Mit anderen Worten: die Zeichnung ist ein Zehntel so groß wie das Werkstück.
Handelt es sich um sehr kleine Werkstücke, gibt man sie in der Zeichnung vergrößert wieder, und zwar in den Maßstäben:
Vergrößerungen: M 2:1 ; M 10:1 usw.
Der Maßstab M 10:1 sagt aus, dass 10 mm in der Zeichnung einer natürlichen Länge von 1 mm entspricht.
Mit anderen Worten: die Zeichnung ist ein zehn mal so groß wie das Werkstück.
Der verwendete Maßstab muss in der Zeichnung stets angegeben werden.
Zum Beispiel bei der Zeichnung eines Hauses: M 1:50 oder M 1:100
Zeichnung eines Mikrochip: M 10:1 oder M 20:1.
6. Linien nach DIN 15
Für die Zeichnungsformate A4 bis A2 ist vorzugsweise die Liniengruppe DI N 15 – 0,5 zu verwenden.
0,5 mm für alle breiten Linien
0,35 mm für Maß- und Wortangaben und für Symbole
0,25 mm für alle schmalen Linien
Liniengruppe DIN 15 – 05 | ||||
---|---|---|---|---|
Linienart | Linienbreite | Bild | Benennung | Verwendung |
breit | 0,5 mm | Vollinie | Für sichtbare Kanten und Umrisse | |
mittel | 0,35 mm | Strichlinie | Für verdeckte Kanten und Umrisse | |
mittel | 0,35 mm | Schriftzug | Schrift | Schrift für Maße und Beschriftung |
schmal | 0,25 mm | Volllinie | Maßlinien, Maßhilfslinien, Schraffurlinien, Oberflächenzeichen, Diagonalkreuze, Bezugslinien | |
schmal | 0,25 mm | Strichpunktlinie | Mittellinien, Teilkreise, Lochkreise | |
schmal | 0,25 mm | Freihandlinie | Bruchlinien |
7. Beschriftung von Zeichnungen
Lese- und Schreibrichtung
Die Darstellung und die Beschriftung einer Zeichnung müssen grundsätzlich in der gleichen Richtung lesbar sein, wie die Leserichtung des Schriftfeldes. Die Schreibrichtung für die Maßeintragung wird dabei durch den Verlauf der Maßlinie bestimmt.
8. Schriftform
Für die Linienbreite d = 0,35 mm gelten für die Schriftzeichen folgende Werte:
Höhe der Großbuchstaben und Ziffern: h = 3,5 mm
Höhe der Kleinbuchstaben
– ohne Ober- oder Unterlänge: c = 2,5 mm
– mit Ober- und Unterlänge: h = 3,5 mm
Mindestabstand zwischen Schriftzeichen: a = 0,7 mm
– zwischen Wörtern: e = 2,1 mm
– zwischen Grundlinien: b = 5 mm
Schriftschablonen berücksichtigen alle Maße, sind aber teuer.
9. Schriftgröße
Nach DIN 6774 sind für die Beschriftung von Zeichnungen drei Schriftgrößen vorgesehen:
0,5 mm für Maßstab und Kennzeichnung von Schnitten | |
0,35 mm für Maß- und Wortangaben | |
0,25 mm für Indizes und Exponenten |
10. Das Schriftfeld nach DIN 6771
Technische Zeichnungen sind mit einem Schriftfeld versehen, in das alle für den Benutzer der Zeichnung erforderlichen Angaben eingetragen werden.
Maße:
Größe des Schriftfeldes: 54,99 mm x 182,88 mm
Linienbreiten:
Begrenzungslinien des Schriftfeldes:0,7 mmBegrenzungslinien der Hauptfelder:0,35 mmAlle übrigen Linien:0,18 mm
Die einzelnen Felder sollen folgende Eintragungen aufnehmen:
Feld | Einsatz |
1: | Verwendungsbereich |
2: | Zulässige Abweichung für Maße ohne Toleranzangabe |
3: | Vorschrift für die Oberfläche des Dargestellten |
4: | Maßstab |
5: | Gewicht |
6: | Modell- Nummer, Rohteil- Nummer, Angaben zum Werkstoff u. a. |
7: | Angaben zum Änderungszustand der Zeichnung |
8 u. 9: | Sondervermerke des Zeichnungsherstellers |
8a u. 9a: | Namen des Erstellers und des Prüfers der Zeichnung |
10: | Benennung des Dargestellten |
11: | Firma des Zeichnungserstellers |
12: | Zeichnungsnummer des Erstellers |
13: | Blatt- Nummer und Anzahl der Blätter, sofern von der gleichen Zeichnungsnummer mehrere Blätter erforderlich sind |
14: | Nummer der Ursprungszeichnung, wenn die Zeichnung aus einer anderen entstanden ist |
15a: | Wenn eine Zeichnung durch die vorliegende Zeichnung ungültig wird, kann deren Nummer hier eingetragen werden |
15b: | Wenn die vorliegende Zeichnung durch eine andere ersetzt wird, kann deren Nummer hier eingetragen werden |
Das normgerechte Schriftfeld ist für den Schulgebrauch in der Regel zu umfangreich. Der Handel bietet deshalb Zeichenpapier mit vereinfachten Schriftfeldern an, die dem Schulgebrauch angepasst sind. Bei Verwendung von neutralem Zeichenpapier kann mit dem unten dargestellten vereinfachten Schriftfeld gearbeitet werden. Es deckt sich in wesentlichen Einzelabmessungen mit dem genormten Schriftfeld.
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